Am Samstag fand auf dem Erbhof in Thedinghausen der erste Aktionstag „Spielend gegen Rechts” der Niedersächsischen Jugendfeuerwehr statt. Er ist eine von mehreren Aktionen im Rahmen des vom niedersächsischen Landesfeuerwehrverbandes initiierten „Löschangriffs gegen Rechts“.
Zusammen mit der Landesjugendwartin Anke Fahrenholz, dem Samtgemeindebürgermeister Gerd Schröder sowie dem Präsidenten des Landesfeuerwehrverbandes Karl-Heinz Banse eröffnete Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius den Aktionstag. Er wies in seinen Grußworten auf die Gefahren von Rechtsextremismus und Rassismus für den demokratischen Grundgedanken der Bundesrepublik Deutschland hin und sprach den Organisatoren großes Lob für die Ausrichtung des ersten derartigen Aktionstages aus. Als besondere Überraschung hatte er eine dreitägige Reise für zehn Jugendliche sowie zwei Betreuer nach Brüssel im Gepäck über welche sich die Siegergruppe der „Spiele ohne Grenzen“ freuen darf.
Im Rahmen der Eröffnung des Aktionstages endete ebenfalls die niedersachsenweite Fahrradstaffel „1000 km gegen Rechts“. Gestartet von der Kreisjugendfeuerwehr Stade legte das Aktionsrad seit Juni 1.539 km durch ganz Niedersachsen zurück und setzte so ein Zeichen gegen rechtsextreme Gedanken.
Während insgesamt rund 450 Jugendliche aus 32 Jugendfeuerwehren bei einem „Spiele ohne Grenzen“ mit zwölf Spielen sowie sechs Workshops Punkte sammelten, fand den ganzen Tag über ein buntes Rahmenprogramm statt. Neben verschiedenen Bands, die für die musikalische Untermalung des Events sorgten, standen Interessierten die Tore des Heimatvereins Thedinghausen offen. Ebenfalls waren mehrere Angebote für Kinder vorhanden, darunter Hüpfburgen sowie Kinderschminken. Wer hoch hinaus wollte, konnte von einer Gondel an einem Autokran das gesamte Veranstaltungsgelände aus luftiger Höhe überschauen.
Bei den „Spielen ohne Grenzen“ galt es für die Jugendlichen in möglichst kurzer Zeit verschiedenste Aufgaben mit Geschick und Wissen zu bewältigen. So mussten sie u.a. 14 Pflanzen und Gewürze richtig benennen oder mithilfe eines Föns einen Tischtennisball schwebend über einen Parcours befördern.
Am Nachmittag warteten dann unterschiedliche Workshops auf die Jugendlichen in denen die Verbreitung von Rechtsextremismus und Rassismus in alltäglichen Situationen wie Musik oder Fußball sowie Möglichkeiten zur Gegenwehr gezeigt wurden. Ein Besonderes Highlight war sicherlich der Workshop von Mo Asumang, die Ihren Film „Roots Germania“ mit anschließender Diskussionsrunde vorstellte. In diesem berichtet sie autobiografisch von ihren Erfahrungen als Deutsch-Afrikanerin mit Rechtsextremismus und Rassismus.
Landrat Peter Bohlmann hob in seinen Grußworten anlässlich der Siegerehrung die Bedeutung und die Geschichte des Kampfes gegen Rechtsextremismus im Landkreis Verden hervor und verwies dabei auf die Geschehnisse rund um den Heisenhof in Dörverden.
Mit dem „Förderpreis gegen Rechts“ wurden die Kreisjugendfeuerwehr Stade für die Fahrradstaffel „1000 km gegen Rechts“, die Feuerwehr Boffzen für ein Puzzle sowie die Stadtjugendfeuerwehr Hannover, die seit 2011 mehrere Aktionen gegen Rechtsextremismus durchgeführt hat, von Feuerwehrpräsident Karl-Heinz Banse ausgezeichnet.
Auf die Reise nach Brüssel, organisiert und gesponsert durch die Landesregierung Niedersachsen, darf sich die Gruppe des Landesjugendforums als Sieger der „Spiele ohne Grenzen“ freuen. Mit deutlichem Vorsprung setzten sie sich gegen die zweitplatzierten Jugendlichen aus Horstedt sowie den dicht folgenden Uphusenern durch.
Ein besonderer Dank ging an das Organisationsteam rund um den Thedinghauser Ortsbrandmeister Timo Cordes sowie die rund 120 Helfer-/innen aus der Samtgemeinde Thedinghausen für die Ausrichtung des ersten Aktionstages „Spielend gegen Rechts“.