Das Feuerlöschwesen in der Region um Verden lässt sich bis ins Jahre 1704 zurückverfolgen. Damals wurde durch Ihre Königliche Majestät zu Schweden eine Feuerordnung „Dero Herzogtümer Bremen und Verden“ erlassen. Sie gab den Einwohner zahlreiche Hinweise auf den Umgang mit Feuer. Zudem wurden die Pflichten jedes einzelnen im Brandfall erörtert: So musste jeder Hauseigentümer mindestens einen Feuerhaken und einen Feuerlöscheimer besitzen.
Die erste Freiwillige Feuerwehr im Kreisgebiet wurde im Oktober 1869 in der Stadt Verden gegründet. Darauf folgten bis zum Ende des 19. Jahrhunderts mit Stedorf, Heins, Kirchlinteln, Ottersberg, Westen, Achim, Langwedel, Oyten und Bassen zahlreiche weitere Orte. In etwa zur gleichen Zeit kamen erste Überlegungen zur Gründung eines landesweiten Feuerwehrverbandes auf. Nach schwierigen Verhandlungen wurde schließlich im Juli 1868 auf dem ersten Landesfeuerwehrtag in Harburg der Niedersächsische Feuerwehrverband gegründet.
Dieser niedersachsenweite Feuerwehrverband wurde ohne Beachtung politischer Grenzen gegründet. Schon bald kamen erste Wünsche zur Untergliederung in kleinere Kreise auf. Auf Initiative des damaligen Kreisbrandmeister Hermann Häse wurde am 01. Dezember 1919 der Kreisfeuerwehrverband des Landkreises Verden gegründet. Zwei Jahre später wurde im Landkreis Achim im August 1921 ebenfalls ein Kreisfeuerwehrverband gegründet.
Am 01. August 1932 wurde in der Preußischen Gesetzessammlung Nr. 43 die Neugliederung der Landkreise beschlossen. Die Landkreise Achim und Verden wurden zum neuen Landkreis Verden zusammengeschlossen. Die bisher eigenständigen Kreisfeuerwehrverbände schlossen sich im Frühjahr 1934 zusammen. Zur gleichen Zeit veranlasste der neue Führer des Feuerwehrverbandes Provinz Hannover die Umsetzung des „Führerprinzips“ in den jeweiligen Feuerwehrverbänden. Aus der ehrenamtlichen Tätigkeit der Freiwilligen Feuerwehren wurde damit auf Grundlage des Feuerlöschgesetzes vom 15.12.1933 gesetzliche Pflicht. Auf Wirken des Provinzialführeres Schnell wurde der Kreisbrandmeister Hermann Hoppe des noch jungen Landkreises Verden durch Eugen Herzog als 1. Kreisfeuerwehrführer abgelöst. Hoppe wurde nun zum Stellvertreter.
Nach neuerlichen Umstrukturierungen wurden mit der 4. Verordnung zum „Neuaufbau des Reiches“ am 28.09.1939 die Gemeinden Mahndorf und Hemelingen aus dem Landkreis Verden dem Land Bremen eingegliedert. Noch im gleichen Jahr wurde der Kreisfeuerwehrverband Verden aufgelöst. Kreisführer blieb bis zu seinem vorzeitigen Tode im Jahre 1940 Eugen Herzog. Im Oktober 1940 konnte schließlich mit Johann Hagemann ein geeigneter Nachfolger gefunden werden.
Der zweite Weltkrieg hinterließ auch im Feuerlöschwesen seine Spuren. Viele Feuerwehrleute wurde als Soldaten an die Fronten geschickt und die Feuerwehren dadurch vielerorts in einen desolaten Zustand versetzt. Zudem wurden die Freiwilligen Feuerwehren nun der SS und der Polizeigerichtsbarkeit unterstellt. Mit einem Runderlass des Reichsministers des Inneren aus dem Mai 1942 wurden weitere Unterkreise eingeführt. Um den Personalnotstand auszugleichen wurden Jugendliche vorwiegend aus der Hitlerjugendund und viele junge Frauen zur Tätigkeit in den Feuerwehren herangezogen. Infolge der stetig zunehmenden Luftangriffen auf die umliegenden Großstädten mussten die Feuerwehren des Landkreises Verden mehrfach zur nachbarschaftlichen Löschhilfe nach Bremen und Hamburg anrücken.
Nach Kriegsende war das Feuerlöschwesen weitestgehend zusammegebrochen. Feuerwehrtechnische Geräte waren weitestgehend zerstört und viele ausgebildete und erfahrene Feuerwehrkräfte verloren ihr Leben im Krieg. Aufgrund dessen veranlasste die britische Militärregierung die Bildung von Feuerwehrausschüssen in allen Landkreisen, Städten und Gemeinden. Zudem ordnete sie eine sofortige Trennung von Feuerwehr und Polizei an. Die zuvor straff militärisch organisierten Freiwilligen Feuerwehren organisierten sich trotz materieller Probleme rasch neu. Vielerorts fehlte schlicht das Material zum Feuerlöschen.
Auch die Feuerwehren blieben von der Entnazifizierung nicht verschont. Vorübergehend wurde daher der bisherige Kreisfeuerwehrführer Johann Wagemann abberufen. Im August 1945 wurde er dann von der Militärregierung zum Kreisbrandmeister des Landkreises Verden berufen. Im Dezember 1949 wurden auf britische Veranlassung hin die bisherigen Feuerwehrdienstgrade ersetzt.
Bereits im Jahre 1950 gehörten im Landkreis Verden wieder 1.460 Feuerwehrkräfte insgesamt 57 Freiwilligen Feuerwehren an. Diese verfügten über 52 Kraftspritzen und 45 Handdruckspritzen. Lediglich in acht Orten mussten mangels freiwilliger Kräfte noch Pflichtfeuerwehren aufgestellt werden. Im Mai 1950 wurde Johann Hagemann als Kreisbrandmeister wiedergewählt. Am 15. November 1950 wurde schließlich der Kreisfeuerwehrverband Verden auf Anregung des damaligen Bezirksbrandmeisters Köppke aus Buxtehude wiedergegründet.
Zur Unterstützung des Kreisbrandmeisters war der Landkreis Verden ab 1950 in neun Unterkreise mit je einem Unterkreisbrandmeister gegliedert. Im Mai 1953 konnte zur zentralen Wartung und Pflege feuerwehrtechnischer Geräte die Feuerwehrtechnische Zentral ihren Betrieb aufnehmen. 1963 konnte die erste Jugendfeuerwehr im Landkreis Verden in Eissel gegründet werden. Bereits vor dem Krieg gab es erste Jugendabteilungen, die jedoch allesamt im Laufe der Zeit aufgelöst wurden.
Im Mai 1972 erhöhte sich die Zahl der Unterkreise infolge einer neuerlichen Gebietsreform auf 11. Erstmals wurden erste Unterkreisbrandmeister zu Gemeindebrandmeistern. 1978 gründete der Landkreis Verden eine Ölwehr zu Abwehr großflächiger Ölschadensfällen auf Gewässern. Auch im Landkreis Verden war der technische Fortschritt durch zunehmende Verbreitung von Telefonen nicht mehr aufzuhalten. Deshalb nahm im Januar 1979 die erste Feuerwehr- und Rettungsleitstelle den Betrieb auf.