Dramatisches Feuer in Oytener Pflegeheim

Datum: 6. Juni 2024 um 0:08 Uhr
Dauer: 4 Stunden 22 Minuten
Einsatzart: Großbrand
Einsatzort: Oyten
Fahrzeuge: ELW 2 (80-12-1), GW Mess (81-70-1), SGW (80-64-1)
Weitere Kräfte: DLRG, DRK Verden, Gemeindefeuerwehr Oyten, Polizei, Rettungsdienst, Stadtfeuerwehr Achim


Einsatzbericht:

Um 0:08 Uhr wurde ein landkreisübergreifendes Großaufgebot an Rettungskräften diverser Organisationen zu einem Pflegeheim in Oyten alarmiert.
Über die Einsatzleitstelle erhielten die Kräfte die Information, dass es dort brennt und viele Bewohner in Lebensgefahr sind.

Neben den beiden Ortswehren der Gemeinde Oyten wurden die Ortsfeuerwehr Achim mit der Drehleiter und die Ortsfeuerwehr Achim-Embsen mit dem Stichwort F3Y, also Großbrand mit Menschenleben in Gefahr, alarmiert.
Beim Rettungsdienst wurde das Stichwort MANV50 alarmiert. Das bedeutet, dass es um etwa 50 betroffene Personen geht. Somit wurden sämtliche freien Rettungswagen des gesamten Landkreises Verden sowie Unterstützung aus Bremen sowie den Landkreisen OHZ und ROW inkl. mehrerer Notärzte auf den Weg nach Oyten geschickt.
Aus Hannover kam noch ein nachtflugtauglicher Rettungshubschrauber dazu.

Sofort nach dem Eintreffen gingen alle verfügbaren Atemschutztrupps zur Menschenrettung in das auf allen Etagen stark verrauchte Gebäude vor. Parallel wurde das brennende Zimmer gelöscht. Das Zimmer brannte komplett aus und die Flammen schlugen so hoch aus dem Fenster, dass im nächsthöheren Stockwerk schon Fensterscheiben zerbarsten.  
In höchster Eile wurden die teilweise bettlägerigen Bewohner mitunter aus dem Schlaf gerissen. Mit Rollstühlen durch das Treppenhaus oder von außen über die Oytener und Achimer Drehleitern durch die Fenster ging es aus dem lebensgefährlichen Qualm. Außen wurden die Bewohner von Feuerwehrleuten und Rettungsdienstkräften übernommen. Auf insgesamt drei verqualmten Etagen wurden sämtliche Räume geöffnet und die völlig überwältigten Bewohner gerettet.

Insgesamt wurden 62 Menschen aus dem Gebäude geholt. Leider sind zwei von Ihnen durch das Feuer ums Leben gekommen. Die Leicht- und Schwerverletzten wurden in Krankenhäuser gebracht. Unverletzte Bewohner wurden in anderen Gebäudetrakten vom Rettungsdienst, den Pflegeheimmitarbeitern und Spezialisten der Psychosozialen Notfallversorgung betreut (PSNV). Da der betroffene Gebäudeteil unbewohnbar ist, wurden auch externe Unterkünfte gesucht. 

Die Feuerwehrkräfte konnten die Einsatzstelle gegen 4:30 Uhr verlassen, während sich die vielen Rettungsdienstkräfte noch lange um die Bewohner und Mitarbeiter des Pflegeheims kümmerten. Wie üblich, hat die Polizei noch während der Rettungsmaßnahmen erste Ermittlungen eingeleitet.

In den Feuerwehrhäusern wurde nach diesem belastenden Einsatz über das Erlebte gesprochen und allen Beteiligten wurde ebenfalls eine PSNV angeboten. Teilweise wurde das von Kameraden schon angenommen.