Klärschlammaustritt in Kläranlage

Datum: 8. Dezember 2017 um 12:16 Uhr
Dauer: 24 Stunden
Einsatzart: Gefahrgut
Einsatzort: Weserstraße, Verden
Fahrzeuge: ELW 2 (80-12-1), GW Mess (81-70-1), GW-G (81-73-1), GW-U (81-69-1), SGW (80-64-1), WLF (80-67-1)
Weitere Kräfte: Gemeindefeuerwehr Kirchlinteln, Gemeindefeuerwehr Langwedel, Polizei, Rettungsdienst, Stadtfeuerwehr Verden, THW


Einsatzbericht:

Am Freitagmittag kam es aus noch unbekannter Ursache zu einem Austritt von Klärschlamm aus einem Faulbehälter der Verdener Kläranlage. Seit den Mittagsstunden waren rund 250 Einsatzkräfte von Feuerwehr, THW, DRK und Polizei im Einsatz um den Austritt einzudämmen.

Mehrere tausend Kubikmeter flüssigen Klärschlammes liefen aus und hatten bei Eintreffen der ersten Einsatzkräfte bereits einen Betriebsraum im Untergeschoss eines Gebäudes geflutet. Umgehend wurde ein Großaufgebot an Einsatzkräfte von Feuerwehr und THW zur Einsatzstelle alarmiert, um die Lage schnellsten unter Kontrolle zu bringen.

Neben diversen Schmutzwasserpumpen der Feuerwehr, waren auch zwei Hochleistungs-Schmutzwasserpumpen der THW Ortsverbände Bremen-Ost und Fallingbostel-Walsrode mit zusammen 20000 L/min Förderleistung im Einsatz. Den Kräften gelang es mit dieser massiven Pumpleistung einen großflächigeren Austritt von Klärschlamm zu verhindern und konnten diesen auf den Kellerraum beschränken. Der austretende Klärschlamm wurde derweil in diverse auf dem Klärwerksgelände vorgehaltenen Becken umgepumpt.

Ein Großteil der Einsatzkräfte konnte die Einsatzstelle bis zum späten Freitagabend verlassen, während über Nacht weiterhin rund 50 Einsatzkräfte von Feuerwehr, THW und DRK vor Ort verlieben. Gegen 01:00 Uhr konnten die Pumparbeiten weitesgehend eingestellt werden und mit einem Rückbau begonnen werden. Am Morgen dann konnte dann der Austritt endgültig gestoppt werden, so dass gegen 06:00 Uhr bis auf den Einsatzleitwagen der Ortsfeuerwehr Verden sämtliche Einsatzkräfte abrücken konnten. Die verbliebenen Einsatzkräfte werden voraussichtlich noch bis Samstagnachmittag an der Einsatzstelle verbleiben, da die Einsatzstelle noch umfassend aufgeräumt werden muss und sämtliche eingesetzten Gerätschaften gereinigt werden müssen.

Während des gesamten Einsatzgeschehens wurden Messungen im Umfeld der Kläranlage durchgeführt, um eine Gefährdung für die angrenzenden Wohngebiete ausschließen zu können. Aufgrund einer nicht auszuschließenden Geruchsbelästigung im näheren Umfeld der Kläranlage wurden die Anwohner über Rundfunkdurchsagen aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Zu Einsatzbeginn wurden sowohl Memelstraße als auch Weserstraße komplett gesperrt, weshalb es zu einigen Verkehrsbehinderungen im abendlichen Verkehr kam. Diese Sperrungen konnten jedoch im Laufe des Abends nach dem Abrücken der ersten Kräfte wieder aufgehoben werden.

Trotz des Schadensfalls in der Kläranlage, werde die Reinigung eingehender Abwässer weitergeführt, so der Leiter des Eigenbetriebes Abwasser Uwe Gerdes. Bürgermeister Lutz Brockmann kam ebenfalls zur Einsatzstelle und machte sich ein Bild von der Lage. Ich bin dankbar für die professionelle und schnelle Arbeit der ehrenamtlichen Einsatzkräfte von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk und Deutschem Roten Kreuz mit der sie diesen Einsatz bewältigen, so Brockmann an der Einsatzstelle.

Neben allen acht Ortsfeuerwehren der Stadt Verden, waren auch Feuerwehrkräfte aus den angrenzenden Gemeinden Kirchlinteln und Langwedel sowie vom Gefahrgutzug des Landkreises Verden sowie weitere Gefahrgutspezialkräfte der Berufsfeuerwehr Bremen vor Ort. Das THW war mit den Ortsverbänden Verden, Bad-Fallingbostel und Bremen-Ost vor Ort.