Glättechaos im Landkreis Verden

Datum: 8. Januar 2017 um 12:54 Uhr
Einsatzart: Hilfeleistung
Einsatzort: BAB 1, Oyten
Weitere Kräfte: Gemeindefeuerwehr Oyten, Polizei, Rettungsdienst


Einsatzbericht:

Am Samstag wurde auch der Landkreis Verden vom Glättechaos erwischt. Seit dem frühen Nachmittag kam es zu überfrierendem Regen und spiegelglatten Straßen. Die Rettungsleitstelle in Verden erfasste über den Tag insgesamt 73 glättebedingte Einsätze, darunter viele Verkehrsunfälle. 50 Personen mussten vom Rettungsdienst in Krankenhäuser verbracht werden.

Unfallschwerpunkt war vor allem die Autobahn 1 zwischen Oyten, Posthausen und Stuckenborstel. Hier kam es seit 14.30 Uhr zu mehreren Verkehrsunfällen. Die Feuerwehren der Gemeinden Oyten und Ottersberg waren im Einsatz, um die verschiedenen Unfallstellen abzusichern und technische Hilfe zu leisten.

Gegen 17 Uhr sicherte die Ortsfeuerwehr Oyten mit drei Fahrzeugen eine Unfallstelle in Höhe der Raststätte Grundbergsee ab. Trotz zahlreicher Warnhinweise und viel Blaulicht übersah ein junger Audifahrer die absichernden Fahrzeuge der Feuerwehr. Er geriet auf der glatten Fahrbahn ins Schleudern und prallte zunächst auf das Einsatzleitfahrzeug aus Oyten. Von dort schleuderte der Audi weiter und blieb schließlich unter dem Rüstwagen der Oytener stecken. Die drei Insassen des Audi wurden allesamt leicht verletzt. Ein Feuerwehrmann wurde ebenfalls beim Aufprall leicht verletzt und musste im Krankenhaus untersucht werden. Glücklicherweise blieben alle anderen Feuerwehrkräfte an der Unfallstelle unverletzt. An den Feuerwehrfahrzeugen entstand großer Schaden, der nun genauestens geprüft werden muss. Noch am Abend stellte die Ortsfeuerwehr Oyten ihre Einsatzbereitschaft aber mit anderen Fahrzeugen wieder her. Kreisbrandmeister Hans-Hermann Fehling und sein Stellvertreter Olaf Dykau machten sich vor Ort noch ein Bild von den Schäden und waren heilfroh, dass hier nicht noch mehr Feuerwehrleute verletzt wurden. „Hätten die Feuerwehrleute zwischen den Fahrzeugen gestanden, wäre es hier wohl zur Katastrophe gekommen!“ so die Kreisbrandmeister.

Die gestrigen Einsätze zeigten wieder viele Probleme für die Feuerwehr auf. Schon auf der Anfahrt war erneut die Rettungsgasse auf der Autobahn schlecht gebildet und teilweise chaotisch zugestellt. Während der Absicherungsmaßnahmen fuhren die Autofahrer trotz spiegelglatter Fahrbahnen oft viel zu schnell. Weiterhin konnten auch wieder zahlreiche Gaffer beobachtet werden, die auf der Gegenfahrbahn abbremsten und so den nachfolgenden Verkehr gefährdeten nur um einen schnellen Blick oder ein Handyfoto von einer der Unfallstellen zu erhaschen.

Die Feuerwehr appelliert in diesem Zusammenhang nochmals an alle Autofahrer. Bilden sie eine Rettungsgasse, denn diese können Leben retten. Fahren sie den Witterungsbedingungen angepasst. Lieber spät ankommen als nie. Hören sie auf zu Gaffen und gefährden sie dadurch nicht noch andere. Hier drohen mittlerweile hohe Strafen.