Am vergangenen Wochenende konnte Kreisbrandmeister Hans-Hermann Fehling Vertreter und Vertreterinnen aller 59 Ortsfeuerwehren aus dem Landkreis Verden in der Feuerwehrtechnischen Zentrale zur jährlichen Dienstversammlung begrüßen. Darüber hinaus auch Landrat Peter Bohlmann und die erste Kreisrätin Regina Tryta sowie Vertreter der Städte und Gemeinden, vom DRK, der DLRG und dem THW.
In seinem Bericht blickte Fehling auf das zu Ende gehende Jahr zurück, insbesondere die Einsatzzahlen seien in diesem Jahr deutlich gestiegen. Alleine Sturmtief Xavier verursachte Anfang Oktober 493 Einsätze sowie in den Folgetagen weitere 80 sturmbedingte Einsätze im gesamten Kreisgebiet. Die Rettungsleitstelle war während des Sturmtages am 05. Oktober erstmals mit acht Disponten besetzt. Um auch zukünftig bei steigenden Einsatzbelastungen auf eine funktionsfähige und leistungsfähige Leistelle zurückgreifen zu können, wurde die Anzahl der Leitstellendisponenten verdoppelt. Somit ist die Feuer- und Rettungsleitstelle im Kreishaus Verden nun rund um die Uhr mindestens mit zwei Disponenten besetzt, berichtet Fehling. Ein besonderes Highlight war zudem die zivil-militärische Übung CIMIC – Joint Cooperation 2017, eine Großübung der NATO mit 23 beteiligten Nationen. Eine Teilübung unter Beteiligung von Feuerwehren aus dem Landkreis Verden fand Ende Oktober auf dem THW Wasserübungsplatz in Barme statt. Die Einsatzkräfte mussten dabei eine Schiffshavarie sowie Gebäudebrände bewältigen.
Bereits am Jahresanfang wurde ein Konzept zur Wasserrettung und Schiffsbrandbekämpfung unter Federführung des stellvertretenden Kreisbrandmeisters Olaf Dykau erarbeitet. Gemeinschaftlich wurde ein Konzept entwickelt um auch zukünftig die Brandbekämpfung und Hilfeleistung auf den Flüssen und Gewässern im Landkreis Verden bewältigen und die gesetzlich gesteckten Ziele und Hilfsfristen erfüllen zu können.
Nachdem der Digitalfunk bereits seit mehreren Jahren erfolgreich im Landkreis Verden im Regelbetrieb eingesetzt wird, nimmt die Einführung der digitalen Alarmierung nun Formen an, so Kreisbrandmeister Hans-Hermann Fehling. Als Gemeinschaftsprojekt der Landkreise Diepholz und Verden durchgeführt, soll der Aufbau des dazu erforderlichen Funknetzes bis Ende 2018 sowie die erforderlichen Melderbeschaffungen bis Ende 2019 abgeschlossen werden, um das in die Jahre gekommenen analogen Funknetzt endgültig ersetzen zu können. Wünschenswert sei dabei auch eine Umsetzung der Hybridalarmierung um Einsatzkräfte außerhalb der Netzreichweite alarmieren zu können und zudem eine Rückfallebene bei möglichem Netzausfall zu haben, so Fehling weiter.
Der stellvertretende Kreisbrandmeister Peter Schmidt gab anschließend einen Ausblick auf eine Realbrandausbildung im Landkreis Verden. Es konnte ein Vertrag zwischen der Firma Dräger und dem Landkreis Verden für sechs Jahre geschlossen werden, wobei im Rahmen eines Betreibermodells eine Dräger FTS 8000-Realbrandausbildungsanlage nahe der Feuerwehrtechnischen Zentrale in Verden errichtet und betrieben werden wird. Insgesamt 21 Ausbildungstage pro Jahr stehen dabei den Ortsfeuerwehren des Landkreises Verden zur Verfügung, so dass jeder Atemschutzgeräteträger zweijährliche diese Ausbildung durchlaufen kann. Der Beginn der Realbrandausbildung im Landkreis Verden ist für Ende des Jahres 2018 vorgesehen.
Anschließend berichtete der stellvertretende Kreisbrandmeister Olaf Dykau über den Einsatz der Kreisfeuerwehrbereitschaft im Landkreis Hildesheim anlässlich der Flutkatastrophe im Juli. Insgesamt 30 Stunden war damals die Kreisfeuerwehrbereitschaft Verden in Heersum an der Innerste im Einsatz. Ein Deichbruch hatte das Dorf Heersum teilweise geflutet und in Zusammenarbeit mit THW, DLRG sowie örtlicher Feuerwehren wurde versucht die Ortschaft vor den Wassermassen zu schützen und überflutete Bereiche wieder trocken zu legen. Dazu wurden rund 15000 Sandsäcke mit über 100 Tonnen Sand gefüllt und verbaut. Einen großen Dank sprach Dykau den damals eingesetzten Kräften aus, zudem wurde den Stadt- und Gemeindebrandmeistern stellvertretend für alle eingesetzten Kräfte eine Dankesurkunde des Landes Niedersachsens überreicht.
Durch Kreisbrandmeister Hans-Hermann Fehling wurden Sebastian Stelter und Thorsten Zölle zu neuen Kreisausbildungsleitern sowie Thorben Helmers zum Fachberater Chemie bestellt. Fehling konnte zudem Funktionsträger der Kreisfeuerwehr, aber auch der Stadt- und Gemeindefeuerwehren befördern. Die stellvertretende Kreisjugendfeuerwehrwartin Alica Kohlmann wurde zur Löschmeisterin ernannt, Kreisjugendfeuerwehrwart Marco Haase zum Brandmeister. Oytens stellvertretender Gemeindebrandmeister Stefan Grund bekam ebenfalls den Dienstgrad Brandmeister verliehen. Die stellvertretenden Gemeindebrandmeister Kai Hübner (Thedinghausen) und Ulf Carstens (Kirchlinteln) stiegen zu Hauptbrandmeistern auf, ebenso die Gemeindebrandmeister Thomas Schepelmann (Ottersberg) und Martin Köster (Thedinghausen). Dörverdens Gemeindebrandmeister Carsten Mügge trägt nun den Dienstgrad Erster Hauptbrandmeister.